Vergabenachprüfungsindex 2023
FSM analysiert jährlich die statistische Wahrscheinlichkeit der Anfechtung von Vergabeverfahren. Wie sich die Nachprüfungsverfahren 2023 auf Bund und Länder verteilt haben und ob die Anzahl der Anfechtungen im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen oder gesunken ist.Die Zahlen
Im Jahr 2023 gab es österreichweit 238 Nachprüfungsverfahren, wovon 120 auf den Bund und 118 auf die Bundesländer entfielen.
Insgesamt ist die Anzahl der eingeleiteten Nachprüfungsverfahren im Vergleich zu den Vorjahren leicht gestiegen (Anstieg von 4,4 %). Besonders signifikant ist der Anstieg im Bereich der Bundesländer von 78 eingeleiteten Nachprüfungsverfahren im Jahr 2022 auf 118 Anfechtungen im Jahr 2023 (Anstieg von 51 %). Zugleich ist die Anzahl der Nachprüfungsverfahren des Bundes auf 120 (Reduktion von 20 %).
Der Vergabenachprüfungsindex 2023
Aus der Datenlage zur Anzahl an Vergabeverfahren einerseits und Anfechtungen andererseits errechnet sich Vergabenachprüfungsindex. Er beträgt für das Jahr 2023 1,07. Das bedeutet, dass statistisch gesehen in 1,07 % aller Vergabeverfahren eine Anfechtung vor den Verwaltungsgerichten erfolgt.
Im Vergleich zum Vorjahr (1,16) ist der Vergabenachprüfungsindex damit um ca 8 % gesunken (hier geht es zum Vergabenachprüfungsindex 2022).
Die Erfolgschancen
2023 endeten ca 21,4 % der Nachprüfungsverfahren mit einer Stattgabe.
Wird die Statistik um jene Fälle bereinigt, in denen der/die Bieter:in den Nachprüfungsantrag zurückgezogen hat oder das Nachprüfungsverfahren aus anderen Gründen eingestellt wurde, steigt die Wahrscheinlichkeit der Stattgabe auf ca 37 %.
Benedikt Flasch / Clemens Himmelfreundpointner